Im Feld der Pusteblumen
Ein Meer aus Weiß, so sanft, so still,
der Wind hält leis, was er verwehn will.
Ein jedes Haupt – so zart, so fein,
trägt flüchtig schon den neuen Keim.
Nicht eine gleicht der andern ganz,
in Form, in Stand, in Licht und Glanz.
Die eine reckt sich hoch zum Licht,
die nächste senkt ihr Angesicht.
Geboren aus dem Sonnenstrahl,
aus warmer Kraft im Frühlingssaal,
verwandelt sich im sanften Hauch
ein Blütenstern – so flüchtig auch.
Und wenn der Wind sie leise bricht,
verblasst ihr Sein im Sonnenlicht,
doch mit dem Flug beginnt sogleich
ein neues Leben – still und weich.
Denn was vergeht, vergeht nicht ganz,
es tanzt im Wind, es zieht im Kranz
der Zeit dahin – auf dass es sei
ein Wiederblühn im nächsten Mai.
