Im Hauptbahnhof in Darmstadt steht sie, die Lokomotive meiner Kindheit. Zum Bahnhof sind wir früher eigentlich nur, wenn wir vereisen wollten. Heute geht man ja dort einkaufen, holt Medikamente in der Apotheke, geht essen. Ab und zu verreist man auch von dort aus.
Ein Auto hatte unsere Familie erst in den 70er Jahren, vorher hieß es, mit dem Fahrrad oder dem Zug fahren.
Für mich begann eine Reise dann immer mit dem Betrachten dieser Lokomotive. Wenn ich Glück hatte, haben meine Eltern 10 Pfennig eingeworfen und die Räder der Bahn begannen sich zu drehen und der Stangenantrieb bewegte sich hin und her.
Unsere Glückseligkeit war perfekt.
Ich konnte mich nicht satt sehen, jedes Zahnrad, jede Niete war echt und am richtigen Platz.
Wenn man in das Führerhäuschen schaut, sieht man dass jeder Regler und jedes Steuerrad aus Metall gebaut ist und dass die Lok, wenn man sie nur aus dem Glasgefängnis befreien würde, sofort auf große Fahrt gehen könnte.
Im Rahmen des Umbaus des Hauptbahnhofes Darmstadt war die Lokomotive fast zwei Jahre verschwunden und ich und viele andere fürchteten, dass die Kindheitserinnerung für immer dem Kommerz weichen musste.
Aber eines Tages war sie wieder da und heute staune ich immer noch über dieses Wunderwerk, heute staunt aber meine Tochter mit mir.
Hier noch ein paar Hintergrundinformationen:
In diesem Bild sind die Daten des Originals
Und hier die Daten des Models:
Beim nächsten Besuch unbedingt einmal anschauen, der Start des Models kostet inzwischen aber 1 Euro statt 10 Pfennig. Viel Spaß!