Bei einem Spaziergang kam ich an einer eingezäunten Koppel vorbei. Der Boden war vollständig zertreten und es war nur noch die blanke Erde zu sehen.
Futter gab es aus einem Futterspender, Wasser aus einem Wasserspender. Frisches Gras war auf der gesamten Fläche Fehlanzeige.
Ganz am anderen Ende der Koppel war ein braunes Pferd. Es bemerkte mich nicht oder es machte so, als bemerke es mich nicht. Ich blieb stehen und beobachte es. Nach einer Zeit bewegte sich das Pferd langsam und nicht in meine direkte Richtung. Bei einem Menschen hätte ich gesagt, es schlenderte umher. Immer wieder blieb es stehen, harrte aus, blickte inzwischen auch mal in meine Richtung.
Auf dem Gelände gab es außer Zaun, Erde und Futter-/ Wasserspender nichts, wirklich nichts. Wie schrecklich langweilig. Offensichtlich war ich eine willkommene Zerstreuung.
Es kam langsam näher, nicht auf dem auf dem kürzesten Weg. Ich erkannte, dass es einen wärmenden blauen Umhang/Anzug anhatte. Wie nennt man so etwas bei Pferden? Ich weiß es nicht.
Kurz vor dem elektrischen Zaun blieb das Pferd stehen und wir schauten uns an. Das war sehr schön und ich begann zu sprechen, langsam und ruhig. Es hörte mir zu und schien sehr interessiert an meinen Ausführungen. Ich hob meine Kamera und machte das Foto. Das Pferd zeigte keine Angst und blieb bei mir.
Nach längerer Zeit miteinander ging ich weiter meines Weges. Das Pferd folgte mir innerhalb der Koppel, bis das Ende der Koppel und seine Begrenzung kam.
Es war eine sehr tiefe Begegnung für mich und ich denke immer daran, wenn ich dieses Foto sehe.