Eingang zur Hölle?

Eingang zur Höhle

Ich habe ihn entdeckt, den Eingang zur Hölle.

Nur behelfsmäßig gesichert, können die vorbeigehenden Passanten die Schreie und Pein der Bösen und das schadenfrohe Lachen der quälenden Teufel vernehmen.

Die Passanten nehmen sich daraufhin gleich mehrere guten Taten vor und fahren ihr Auto sofort aus dem Halteverbot.

Die Hölle ist nach traditionellen Vorstellungen des Christentums ein Ort der Qual, an welchen Übeltäter nach dem Tod gelangen, bevölkert von Dämonen und dem Teufel.  Auch andere Religionen und Kulturen haben teilweise ähnliche Vorstellungen eines jenseitigen unwirtlichen Ortes der Verdammnis.

Sie gilt als ein Ort ewiger Verdammnis, an den die Seelen der Missetäter nach dem Jüngsten Gericht gelangen. Sie steht im Gegensatz zu einem Ort absoluter Glückseligkeit (Paradies, ewiges Leben, Himmel, Nirwana, Ewige Jagdgründe usw. ).

Für kleine Sünden gibt es eine schwächere Form, das Fegefeuer (Purgatorium) in dem man -zeitlich begrenzt- die Rechnung für seine Missetaten präsentiert bekommt. Danach steht dem Wechsel an den Ort ewiger Glückseligkeit nichts mehr im Wege.

In den Texten des Neuen Testament spricht Jesus von einem Ort der Verdammnis, wenn er etwa vor Feuer warnt, vor der Finsternis, in der Heulen und Zähneklappern herrschen und vor dem Tag des Gerichtes .

Die Offenbarung des Johannes erwähnt ein/das  Gericht über alle Toten. Dem „Feuersee“ werden, nachdem alle nach ihren Werken gerichtet wurden, letztlich „der Tod und die Unterwelt“ übergeben. Die Hölle wird in den christlichen bildlichen  Darstellungen häufig als Höllenrachen, als lodernder Flammenort und Höllenberg dargestellt. Darstellungen der orthodoxen Kirchen kennen auch den Feuerfluss.

Im XVII. Artikel des Augsburgischen Bekenntnisses von 1530 formulierte die evangelisch-lutherische Kirche:

„Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am jüngsten Tage kommen wird, zu richten, und alle Toten auferwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen. ..”

Seit dem Zeitalter der Aufklärung bis in die Gegenwart wird die Hölle als angstauslösende Vorstellungswelt kritisiert bzw. verworfen, die für weltliche Zwecke oder zur Unterwerfung der Gläubigen eingesetzt worden sei – mit Hilfe ihrer Furcht vor dem Tod und dem, was danach kommt. Bezeichnend ist der Satz, „die erfunden werden müsste, wenn es sie nicht gäbe“

Die Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts mit seiner rasanten Weiterentwicklung wissenschaftlicher Forschung und deren Ergebnissen lösen sich von hergebrachten religiösen Vorstellungen und beginnen, Lösungsansätze für die „Hölle auf Erden“ zu suchen.

In den orthodoxen Kirchen werden Himmel und Hölle nicht als zwei verschiedene Orte, sondern als verschiedene Zustände gesehen, die derselben ungeschaffenen Quelle entsprängen und je nach den inneren Voraussetzungen des einzelnen Menschen als zwei unterschiedliche Erfahrungen erlebt würden.

Die Lehre der katholischen Kirche besagt, dass es eine Hölle gibt und diese ewig dauert. Sie versteht den Begriff Hölle als den selbstverschuldeten endgültigen Ausschluss eines Menschen aus der Gemeinschaft mit Gott, also die Erfahrung letzter Sinnlosigkeit („Ferne von Gott“).

Nichtchristen guten Willens kommen nach katholischer Lehre nicht in die Hölle.

So etwa Papst Johannes Paul II:

„In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man ‚Hölle‘.“

Hans Küng schließt sich der Position von Gisbert Greshake an:

Die Hölle sei kein bestimmter Ort und keine bestimmte Zeit, sondern gemeint sei der Moment der Begegnung eines sterbenden Menschen mit Gott. In diesem Moment begegne der unfertige und unvollkommene Mensch dem heiligen, unendlichen, liebevollen Gott. Diese Begegnung sei zutiefst beschämend, schmerzhaft und deswegen reinigend. Das Wort Fegefeuer sei eine falsche Übersetzung des lateinischen Wortes purgatorium (Reinigung).

In der derzeitigen theologischen Hauptrichtung wird auch gegen die Angstdrohung einer Strafe oder der Verdammnis Position bezogen, weil sie nicht mit Aussagen der Bibel oder mit den Eigenschaften Gottes wie Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit vereinbar sei.

Nach dieser Anschauung verkünde das Neue Testament statt wie auch immer gearteter Höllenqualen die frohe Botschaft der Versöhnung aller oder zumindest der meisten Menschen mit Gott.

Andere Theologen wiederum meinen, es sei nicht vertretbar, die Existenz einer Hölle zu leugnen. Sie müsse ebenso gelehrt werden wie die Möglichkeit des Menschen, durch Hinwendung zu Jesus Christus gerettet zu werden.

Bereits in seinem Buch Einführung in das Christentum aus dem Jahr 1968 befasste sich der spätere Papst Ratzinger mit der christlichen Definition des Begriffes Hölle als Ort der Einsamkeit, an den keine Liebe mehr dringen kann.

In der ökumenischen Fassung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses von 1971 wurden die Worte der lateinischen Fassung „descendit ad inferos“, die Luther mit ‚niedergefahren zur Hölle‘ übertragen hatte, ersetzt durch ‚hinabgestiegen in das Reich des Todes‘.

Neben der Höllenlehre werden seit Beginn des Christentums auch zwei andere theologische Denkschulen vertreten. Dies sind die Auslegungen der Allaussöhnung (Gott führt alle Menschen zu sich) und des Annihilationismus (Ungläubige werden vernichtet).

Soweit verkürzte Auszüge aus Wikipedia. Wer mehr darüber wissen mag, findet hier den Link zu Wikipedia.

P.S. Den Eingang zur Hölle habe ich in Hungen-Villingen in Mittelhessen entdeckt.

Wir in Darmstadt sind also etwa 100 km weit entfernt und in relativer Sicherheit. Das beruhigt mich sehr!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert