In Mittelhessen habe ich den von mir fotografierten Hinweis auf der Straßendecke gefunden und er hat mir gefallen.
Ich staune immer wieder über mich selbst. Ich bin in verschiedenen Rollen im Straßenverkehr beteiligt. So bin ich jetzt bzw. war früher Fußgänger, Radfahrer, Kinderwagenschieber, Motorradfahrer Autofahrer, Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs und vor Corona bin ich sogar auch immer in den Urlaub geflogen. Meine Mutter war in ihrem letzten Lebensjahr auch auf einen Rollstuhl angewiesen, da habe ich erst einen Blick für die ganz spezielle Problematik eines Rollstuhlfahrers entwickelt. Wenn man zwischen den parkenden Autos nicht durchkommt und man große Umwege schieben muss, um die Straßenseite an einer Ausfahrt wechseln zu können, dann geht das ganz schön auf die Kraft und die Nerven.
Hinzu kommen noch andere Rollen wie Anlieger, Pendler, Umweltschützer, mobilitätseingeschränkter Autofahrer und Steuerzahler.
Ich beobachte an mir ein seltsames Phänomen:
Mit dem Wechsel meiner Rolle ist auch immer eine Veränderung meines Standpunktes anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber verbunden. So kommt es an bestimmten Tagen dazu, dass ich nacheinander bis zu vier, fünf verschiedene Rollen einnehme und mich jeweils alle anderen ärgere oder gar schimpfe. Somit schimpfe ich auch über mich selbst!
Als Fußgänger, als Radfahrer, als Autofahrer, als Motorradfahrer usw. -immer stören, verursachen, verschulden, belästigen, behindern und gefährden die Anderen.
Der Schlüssel zu mehr Frieden auf der Straße liegt wohl in der oben aufgeschriebenen Weisheit.